Dienstag, Februar 07, 2012

Was wir bisher in und über Australien gelernt haben

Wenn man in ein fremdes Land kommt, dann lernt man schnell auch fremde Sitten und Gebräuche. So war es auch mit dem Wein im indischen Restaurant. Als wir Essen gehen wollten, fragte mich David, welchen Wein wir trinken wollten. Ich war ein wenig verdutzt, kannte er etwa die Weinkarte auswendig? Nein, es ging mehr darum, welchen Wein wir mitnehmen. Es ist in Australien durchaus üblich, seinen eigenen Wein mit in das Restaurant zum Essen mitzunehmen. Das kann verschiedene Gründe haben. Entweder schmeckt der im Restaurant angebotene Wein nicht oder das Restaurant hat gar keinen Wein. Für den mitgebrachten Wein zahlt man im Restaurant lediglich 1 oder 2 $ „Korkgeld“. Die Restaurants in denen so etwas möglich ist, haben außen eine Kennzeichnung mit „BYO“ (bring your own).
Es gibt aber noch andere Sitten im Aussi-Land. Man fährt links und darauf wird man in den Touristengebieten sehr oft hingewiesen. Es muss wohl seinen Grund haben. Im Straßenverkehr gilt jedoch „rechts vor links“ und da fühlen wir uns schon wieder heimisch. Dieses „rechts vor links“ gilt übrigens noch nicht sehr lange in Australien. Früher war wirklich „links vor rechts“. Scheint sich wohl nicht bewährt zu haben. Wobei wir gerade beim Autofahren sind. Tempoüberschreitungen sind richtig teuer. Ein paar km/h zu schnell und schon sind über 100 $ Strafe fällig. Toleranzen zum Abziehen gibt es keine. In unserem Mietwagen gibt es einen zarten Warnton, wenn man die 100-Stundenkilometer überschreitet. Das hilft.
Alkohol- und Drogenkontrollen auf den Straßen sind durchaus üblich. Dann steht ein größerer Bus auf der Straße mit der Aufschrift „Drug bus“. Hier gibt’s die Alkoholkontrollen (übrigens 0,5 Promille) und das Drogenscreening. Beliebte Kontrollzeitpunkte sind morgens zwischen 7 und 9 Uhr. Das nur zum Thema Restalkohol. Auf Weinflasche habe ich dafür Alkoholabbauzeiten gefunden. Darauf stand 1,5 Stunden pro Glas und ca. 8 Stunden pro Flasche. Obwohl diese Angaben ziemlich willkürlich sind, so geben sie doch einen Hinweis. Aber man nur Kaffee trinkt, dann lernt man auch was Neues. Bestellt und bezahlt wird an der Theke. Dafür bekommt man einen gut 30 cm hohen Kartenhalter, oben mit einer Zahl in die Hand gedrückt. Dann weiß die Bedienung, wohin mit der Bestellung.
Das Einführen von Lebensmitteln (Obst, Gemüse, Fleisch, Samen usw.) nach Australien ist strikt verboten. Das gilt aber nicht nur für die Einreise aus dem Ausland sondern auch inneraustralisch. Fahrt man von einem Bundesstaat in den anderen, dann muss man bis hierher mitgebrachte Lebensmittel entweder in eine Quarantänebox am Straßenrand werfen oder halt vorher aufessen. Die Kontrollen sind scharf und die Strafen drastisch.
Mit der Sprache bzw. unserem Schulenglisch in Australien sollte man vorsichtig umgehen. Jeder weiß, dass man in angelsächsischen Ländern nicht von „Handy“ reden sollte, wenn man sein Mobiltelefon meint. Ein Schraubenzieher heißt auf Englisch screwdriver und mit dem kann man Schrauben eindrehen aber nicht „screwing“. Das hat wiederum so eine Bedeutung wie Handy, aber dabei ist man dann zu Zweit.
Wenn man in Deutschland zu viel getrunken hat, dann misst man die Straße von einer Seite zur anderen aus. In Australien heißt das einfach „legless“.

Sicherlich werden wir bis März noch viele weitere Sitten und Gebräuche lernen. Ich berichte weiter.

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