Am 10.02.2012 morgens sollen wir uns spätestens um 9:20 Uhr am Flughafen in Adelaide einfinden. Frühstück war im Hotel nicht gebucht, das haben wir uns für die Wartezeit am Airport aufgehoben. Zunächst müssen wir noch das Auto volltanken, um es zurückgeben zu können.
Jeder weiß bei seinem Auto, wie viel Sprit er nach dem Stand der Tanknadel ungefähr braucht. Bei Mietwagen hat das so seine Tücke, man kennt es ja nicht wirklich. Dass das wichtig werden kann stellt man spätestens dann fest, wenn man ein Auto vollgetankt zurückgeben soll, die Tankanzeige eine dynamische ist, die nicht sofort anzeigt, wie voll der Tank wirklich ist und man beim Tanken den erwarteten Preis fürs Tanken eingeben muss, damit überhaupt Sprit fließt. Selbst die Interpolation über die gefahrenen Kilometer seit dem letzten Tankstopp ist da nicht sehr hilfreich. Also vorwählen, Tanken, bezahlen, feststellen, es reicht nicht, nachtanken und hoffen, dass bei der nächsten Vorwahl der Tank nicht überläuft. Warum um Himmelswillen ist dies eine "Vorwahltankstelle"? Es gibt hier doch auch die, wo man einfach den Rüssel in den Tank hält, bis dieser Stopp sagt, den Stutzen wieder abhängt, reingeht und bezahlt.
Die Auto Rückgabe ist eigentlich am Adelaider Flughafen völlig unkompliziert, wenn man den richtigen Weg dahin gefunden hat.
Online waren wir schon eingecheckt, mussten nur noch unser Gepäck dazu packen. Auch dafür gibt es Automaten. Wir mussten Übergepäck bezahlen, weil wir leider keine Zeit mehr hatten, umzupacken und bei zwei zusammen eingecheckten Personen das Gepäck nicht zusammengerechnet wird. Bei nächsten Mal sind wir schlauer.
So haben wir einiges von unserer vorher reichlich bemessenen Zeit verloren und unser Frühstück fällt sehr kurz aus, verschmerzbar.
Abflug Adelaide |
Wir fliegen an ein paar Seen vorbei, u.a. Lake Torrens und Lake Eyre (der sechstgrößte See der Erde). Mir erschienen diese eher als eingetrocknete Salzseefläche. Ob Wasser vorhanden war, lässt sich aus meiner Perspektive nicht sicher sagen.
Dann fliegen wir über rotes Wüstenland, immer wieder durchzogen von Strömen, die wie Flüsse aussehen, aber zurzeit trocken sind. Ob sie je in den letzten Jahrzehnten Wasser geführt haben? Ganz merkwürdige Strukturen werden erkennbar, die wohl vom Wind in die Erde gezeichnet wurden.
Trockener Creek in der Wüste Australiens aus der Fliegerperspektive |
Der Flug neigt sich dem Ende, mittlerweile ist der Himmel wolkenfrei und eröffnet den Blick auf eine große Fläche mit reichlich Vegetation und mehreren Bergzügen. Die Vegetation endet teilweise abrupt, ein Trail oder Fahrweg folgt der Vegetationsgrenze und auf der anderen Seite ist nur roter Sand und roter Stein zu finden.
Anflug auf Alice Springs |
Gegen Mittag landen wir sanft auf einem kleinen Flughafen, der Ankunft und Abflug noch auf einer Ebene abwickelt. Es gibt wohl nur Inlandsflüge, so dass die Sicherheitskontrollen auch anderen Standards unterliegen als im internationalen Flugverkehr.
Baggage claim in Alice Springs (gibt nur einen) |
Dort checken wir für eine Nacht ein und erhalten unsere Unterlagen für die nächsten sechs Tage, die wir im Outback unterwegs sein werden.
Die Autovermietungsstationen sind nicht weit vom Hotel entfernt, was wir mit Freude zur Kenntnis nehmen. Allerding stellt sich heraus, dass unser Auto anders als gebucht am Flughafen auf uns wartete. Telefonieren, wieder zum Flughafen, Auto abholen. Diesmal ein 4-Wheel-Drive, da man nur mit einem Vierradantriebler die Mereenie-Loop-Road (neu Red Center Road) fahren darf. Man ist sehr freundlich und die zusätzlichen Taxikosten will man uns ersetzten.
Zurück in der Stadt schauen wir uns ein wenig um, zu Fuß, die Touristinformation ist ja um die Ecke. Wir stellen fest, dass wiederum die meisten interessanten Orte schon um 4:30 pm schließen, nur der Desert Park macht um 6:00 pm zu und die Alte Telegrafenstation um 5:00 pm. Die Wahl fällt auf die Telegrafenstation. Auf dem Parkplatz machen wir unsere erste Bekanntschaft mit einem Wallabie, das uns sehr nahe herankommen lässt.
Die Telegrafenstation wurde Anfang der 1870er Jahre errichtet und war bis 1932 in Betreib. Sie war Telegraphen- und Poststation und verband Darwin im Norden mit Adelaide im Süden. Der Stationsleiter lebte mit seiner Familie und Bediensteten auf diesem eigentlich sehr einsamen Hügel oberhalb Alice Springs. Ein nicht immer wasserführendes Wasserloch namens Alice gleich hinter der Telegraphenstation war Namensgeber für die später gegründete Stadt Alice Springs. (Näheres dazu kann man sich, wenn es interessiert, im Internet nachschlagen.)
Nach diesem Ausflug in die Geschichte "dinnern" wir in dem unserem Hotel angeschlossenen Restaurant, das übrigens zu den erwähnenswerten Speiseorten der Stadt zählt und dies auch durchaus verdient hat.
Mit der im Bottleshop erstandenen Flasche Wein ziehen wir uns auf unser Zimmer zurück, um Blog zu schreiben.
Man seid ihr fleißig!!! Die letzten drei Tage hat uns leider ein Magen-Darm-Virus danieder gestreckt und wir waren völlig apathisch. Am härtesten war der Kampf um das Badezimmer zwischen Manu, Jutta und mir. Da wir in diesen Tagen euren Blog nicht weiter verfolgen konnten, kommen wir nun mit Nachlesen kaum hinterher. Aber toll, dass ihr so ausführlich berichtet, die Bilder und Infos sind schon beeindruckend und sehr interessant. Wollen wir hoffen, dass ihr von Magen-Darm-Problemen verschont bleibt und eure Zeit weiterhin genießen könnt. Wir freuen uns auf weitere Bilder und Berichte.
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Jutta und Georg