Donnerstag, Februar 23, 2012

Der 1. Tag mit dem Campervan - nur raus aus Sydney

Sydney Harbour Brige + Opernhaus
Nach drei sehr eindrucksvollen Tagen in Sydney galt es Abschied nehmen. Die Koffer konnten ohne Reglementierung gepackt werden, schließlich blieben wir auf dem Boden und unser Reiseagent hieß nicht Quantas sondern Maui. Der Taxifahrer kannte auch schon unser Ansinnen, denn nachdem ich ihm den Namen des Vorortes „Mascot“ und die Straße genannt hatte sagte er gleich Autovermietung für Campervan. Jawohl genau dahin.
Es ist über 10 Jahre her, dass wir Urlaub mit einem Wohnmobil (Campervan) gemacht haben, entsprechend hat sich die Technik geändert. An der Rezeption wurde uns ein DVD-Player mit den Worten übergeben: Setzen Sie sich einmal gemütlich in eine Ecke und drücken Sie auf „Start“. Damit bekamen wir eine sehr ausführliche Einführung in deutscher Sprache für unseren Campervan. Nachdem wir unsere Behausung für die nächsten 14 Tage theoretisch kannten, mussten die leidigen Verträge erklärt und unterschrieben werden. Das machte eine junge Dame aus Deutschland, die schon seit fast 2 Jahren in Australien lebt. Von ihr bekamen wir auch die richtigen Tipps für unseren ersten Reisetag. Es galt schließlich einige Aufgaben an einem Sonntag zu erledigen. Wir mussten eine Erstausstattung Lebensmittel einkaufen, schließlich gehörten wir jetzt nicht mehr zu den Hotellogierern, wir müssten unbedingt einmal Wäsche waschen und wir wollten deshalb am ersten Tag nicht so viele km fahren. Außerdem sollten keine Mautstraßen dabei sein, denn um Sydney herum und in dem Staat New South Wales ist Straßenmaut weit verbreitet. Trotzdem wird sich diesem Problem von Seiten der Mietwagenfirmen nicht angenommen. In zahllosen „Australien-Foren“ wird im Internet diskutiert, was man denn am besten machen könnte. Das Problem ist, dass jeder Australische Bundesstaat hier frei Hand hat, mit dem Erfolg, dass jeder etwas anderes macht. Man kann auch vorher keine Vignette oder so etwas Ähnliches kaufen. Mautstationen gibt es schon gar nicht. Die Hinweise auf Mautstraßen sind äußerst dürftig, aber alles wir per Videokameras mit Nummernschildauslesung aufgezeichnet. Man kann die Mautgebühren innerhalb von 48 Stunden über Internet oder Anruf nachträglich bezahlen. Ist gibt eine automatische Abbuchungsmöglichkeit als „my-E-toll“ oder „E-tag“ oder..oder… Das einzig schlimme ist nur, dass die Nummernschilder der Fahrzeuge zu 100% erfasst werden und es bei Nichtzahlung richtig teuer wird. Die „Schwarzfahrer“ werden kräftig zur Kasse gebeten. Hier können aus 5 AUS$ Maut schnell einmal über 100 AUS$ werden. Die intelligente Art des Reisens ist wohl die mit einem Navigationsgerät, in dem man die mautpflichtigen Straßen ausschließen kann. Auch hieran hatte unser Reisebüro gedacht. Vielen Dank Frau Braune.
In dieser Weise gut ausgestattet und mit den Tipps für den ersten Campingplatz und für Supermärkte versehen sind wir aus Sydney heraus gestartet. Wir fuhren in westlicher Richtung um Sydney herum und dann nach Norden. Am ersten Tag würden sowieso alle in die Blue Mountains fahren. Schon nach 130 km kamen wir nach Glenbrook. Der erfahrene Leser dieses Blogs weiß, was wir dort gemacht haben. Richtig, die Tourist Info war direkt an dem Highway. Von hier waren es nur noch knapp 40 km bis zu den empfohlenen Campingplätzen von Katoomba oder Blackheath.
Katoomba ist das touristische und kulturelle Zentrum der Blue Mountains, von da her uns gerade recht für eine Übernachtung. Wir befinden uns hier in den Bergen, die Stadt ist 1.070 m hoch gelegen. Der Campingplatz hatte auch Waschmaschinen, das war doch unser großes Problem. Vorher haben wir im „Coles“ Supermarkt, das ist eine große Marktkette, an einem Sonntag eingekauft. Auf der einen Straßenseite gegenüber war der ALDI. Da Coles auf einem Eckgrundstück liegt, gab es noch eine weitere gegenüber liegende Straßenseite und war das „Liquorland“ in dem man Bier, Wein und Schnaps kaufen konnte. Wir konnten also in einem kleinen Umkreis alles Wichtige zum Leben inklusive Waschpulver einkaufen.
Auf dem Campingplatz haben wir zu unserer Begrüßung erst einmal ein James Boags Bier getrunken. Dieses Bier kommt aus Tasmanien, gilt hier nicht nur als gut trinkbar sondern schmeckt auch unseren verwöhnten deutschen Bierkehlen. Mit dieser Stärkung wird schnell Wäsche sortiert. Zum Wäschewaschen benötigen wir 4 einzelne Dollarstücke für jede Maschine. Bei der Anmeldung hatten wir uns 12 Dollarstücke gewechselt. Jetzt setze plötzlich leichter Regen ein und wir benötigten weitere 1 Dollarstücke für den Wäschetrockner. Das Hartgeld wurde durchsucht. Für 1 Trocknerfüllung reichte es, aber für die Zweite? Die Anmeldung war bereits um 19.00 Uhr geschlossen worden. Jetzt hieß es Geldwechseln. Es war nicht so, dass ich der Erste gewesen wäre, der am Campingplatz Geldstücke wechseln wollte. Auf meinem Rundgang von Campervan zu Campervan kommt man aber schnell mit den Leuten ins Gespräch. Interessant ist es dann, wenn man höflich auf Englisch fragt „Would you please….“ und dann die Angesprochene sich umdreht und ihren Begleiter fragt. „Hase hast du mal en Dollar?“. Ich habe relativ schnell meine 4 Dollarstücke zusammen bekommen. Die Wäsche war in Arbeit also konnten wir uns um das Abendessen kümmern.
Zur Ausstattung australischer Campingplätze muss ich mal ein Wort verlieren. Wenn es ums Kochen geht bleiben keine Wünsche offen. Es gibt große Kühlschränke, elektrische und teilweise auch gasbetriebene Barbeques, Mikrowellengeräte, elektrische Kochplatten, Backöfen und Toaster. Zum Essen vorbereiten sind Tische an den Kochstellen vorhanden und Essen kann man an weiteren Holztischen und Bänken. Für das Spülen sind große Edelstahlspülbecken vorhanden. Das alles ist überdacht, kostenlos und in einem erstaunlich sauberen Zustand.
Hier haben wir inmitten von Deutschen, Holländern, Italienern und Franzosen unseren im Coles gekauften Fisch und Bratkartoffel zubereitet.
„Zuhause“ im Campervan galt es Geschirr und Wäsche zu verstauen. Bei einer Flasche Wein wurde wieder Blog geschrieben. 

So sieht australischer Hagel auf Windschutzscheibe aus
Der Regen wurde stärker, es stürmte ganz ordentlich, ein Gewitter kam auf und wusch unsere Wäsche, die nicht in den Trockner durfte und auf der Leine hing, noch einmal gründlich durch.

PS: Für mehr Bilder an diesem Tag hatten wir keine Zeit bzw. war das Wetter zu schlecht.

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