Nach einem tollen Frühstück bei unserer Lady vom B&B war unser erster Weg in die Tourist Info von Apollo Bay. An dieser Stelle muss einmal gesagt werden, dass an den Tourist Infos ein ganz großer Service gemacht wird. Die Beratung ist nicht nur sehr freundlich sondern äußerst kompetent. Die Mitarbeiter/Innen kennen sich absolut in der Umgebung aus und können dieses Wissen auch entsprechend vermitteln. Der einzige Nachteil an den Tourist Infos, wie auch an den anderen Sehenswürdigkeiten und teilweise auch Geschäften ist, dass diese um 17.00 Uhr schließen. Wenigstens die Tourist Infos haben dann draußen noch eine Möglichkeit, dass man einen Stadtplan und Beherbergungsadressen abholen kann.
Entsprechend gut beraten haben wir Apollo Bay in Richtung Cape Otway (Leuchtturm) verlassen. Vor dem Leuchtturm sollte auf der linken Seite ein Eukalyptus-Wald sein, in dem viele Koalas zu finden sind. Genauso war es. Unsere ersten Koalas auf dem Baum in „freier Wildbahn“. Die Kerle nahmen uns jedoch überhaupt nicht wahr. Es war denen völlig egal, ob unten Touristen fotografierten oder filmten. Hoch in den Baumwipfeln war man damit beschäftigt entweder zu fressen oder zu schlafen. Offensichtlich braucht der Koala nicht mehr. Die Wissenschaft gibt mir recht. Das menschliche Hirn beansprucht rund 20% der Stoffwechselenergie. Der Koala ernährt sich ausschließlich von Eukalyptusblättern und die sind eigentlich giftig für ihn. Er benötigt 20% seiner Stoffwechselenergie für die Entgiftung seiner Nahrung, da bleibt für das Hirn nicht mehr viel übrig. In einem Reiseführer stand, dass der Koala nicht unbedingt zu den Einsteins der Tierwelt gehört. Das können wir bestätigen, trotzdem werden die Tiere auch von uns überaus geliebt.
Unsere nächste Station war Glenaire mit einem „scenic lookout“ auf die Wale, die im Juli und August hierher kommen, um ihre Jungen zu gebären. Wir schreiben jetzt Februar und kommen wohl irgendwann später noch einmal darauf zurück. Hier ist durch eine große Brandung sehr sauerstoffhaltiges Meerwasser, damit verbunden eben viele Fische und Nahrung, also eine gute Kinderstube für Wale.
Dank unserer guten Beratung in der Tourist Info haben wir einen Abstecher in den Regenwald zu den Triplet Falls gemacht. Es erwartete uns ein eindrucksvoller Rundgang im Regenwald mit übergroßen Farnen und uralten Eucalyptusbäumen, der schwarzen Otway-Schnecke, dem Platypus (Schnabeltier) und den vielen verschiedenen Pilzen und Flechten. Laut den Erläuterungen machen die Pilze hier im Wald eine wichtige Arbeit. Sie sind die Erstbesiedler von umgestürzten Bäumen und fangen mit der Verdauung der Materie an, damit am Ende wieder Humusboden herauskommt, auf dem ein neuer Baum wachsen kann. Irgendwie machen wir Menschen eine ähnliche Leistung, in dem wir vieles verstoffwechseln, doch leider kommt am Ende wohl kein fruchtbarer Boden heraus. Den seltenen Platypus haben wir auch gesehen und fotografiert. Leider war es nur eine Steinformation im seichten Wasser.
Wieder zurück an der Küste erwartete uns das große Schauspiel der 12 Apostel. Ursprünglich waren es einmal 12 jetzt sind es nur noch 6 Felsen oder besser gesagt Landabschnitte im Meer. Durch starke Brandung und vor allem Wind ist die Küste sehr zerklüftet. Als Folge davon sind durch starke Landerosionen viele Überbleibsel im Meer entstanden. Die Einwohner oder auch die Tourismusindustrie hat diesen rauschende Namen gegeben, wie die 12 Apostel, die Arche oder die London Brigde. Trotz allem ist es sehr beeindruckend hier im Wind zu stehen und zu sehen, welche Gewalt von der Natur ausgeht.
So ordentlich durchgelüftet haben wir Port Capbell erreicht und uns auf die Suche nach B&B gemacht. Der Ort ist sehr übersichtlich mit nur ca. 800 Einwohnern, doch haben wir in den 3 Straßen längs und den 4 Straßen quer kein ordentliches B&B gefunden. Es musste ein Motel herhalten, was jedoch auch nicht schlecht war, aber nicht an die bisher gemachte B&B Erfahrung heran reichen konnte.
Ganz nah bei hatte es uns das „Waves Restaurant“ angetan. Zum Dinner stand außen auf einer Tafel als Gericht eine Kombination aus Schweinefilet mit Rhabarbergemüse, Rote Beete und Blutwurst. Leider war es nicht mehr erhältlich, vielleicht hat es keiner vertragen, aber wir hätten es probiert.
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