Mit den weiteren Einzelheiten will ich nicht langweilen. Erst mal vom Hotel aus die Polizei aufrufen. Per Telefon den Polizeibericht diktieren. Zum Stadtbüro von Hertz fahren, da erfahren, dass man am Stadtbüro nichts machen kann. Entweder die Servicenummer anrufen oder gleich zum Flughafenbüro fahren, denn die vom Telefonservice würden sowieso empfehlen an den Flughafen zu fahren, was wir auch schließlich gemacht haben. Dort ging es dann wenigstens problemlos das Auto zu tauschen. Mit all diesen Angelegenheiten hatten wir einen halben Tag verloren. Wir mussten aber abends in Glen Helen sein, weil die Unterkunft vorgebucht war
Als erste Tat mit dem neuen Auto, wieder ein Prado, wieder weiß und wieder dicke Hertz Aufkleber, fuhren wir erst einmal einkaufen. Große Mengen Wasser waren angesagt für die nächsten 4 Tage.
So gut präpariert ging es hinaus in die Wüstenlandschaft. Allerdings hatten wir uns diese Wüste etwas anders vorgestellt. Nicht karge, weite Steppe sondern eine uralte Landschaft mit vielen Schluchten, Spalten und Wasserlöchern sowie einem nennenswertem Baum- und Sträucherbestand. Wir haben zwar nur 130 km bis zu unserer 1. Übernachtung im Glen Helen Resort, doch es gibt an vielen Stopps etwas zu entdecken. Gerade einmal aus Alice Springs heraus machten wir an der Simsons Gap den ersten Halt. In die West Mac Donnell Ranges ist hier eine ausgeprägte Schlucht eingeschnitten. Das trockene Flussbett ist mit weißem Sand gefüllt und das „Ufer“ säumen rote Eukalyptus Bäume. Man tut sich schwer, sich einmal mit dem Gedanken zu befassen, dass hier richtig viel Wasser fließen kann. Bereits auf der Straße wird man durch Schilder „Floodway“ darauf hingewiesen. Nach einem solchen Schild kommt dann eine Senke, in der dann die Flut zu erwarten ist. An der tiefsten Stelle der Senke steht ein Maßstab, meist mit einer Einteilung zwischen 1,4m und 2m. Damit wäre dann auch gleich gesagt, was dann auf einem zukommt, wenn es denn kommt. So sind die Felsspalten hier entstanden, in dem ein kleiner Bach über Millionen Jahre die Einschnitte sägte.
Nach 90 km finden wir mit dem Ellery Creek Hole das größte ganzjährig gefüllte Wasserloch in den West Mac Donnell Ranges. Im Sommer ist das Wasserloch ein beliebter Badeplatz mit einem weißen Strand. Das Wasser ist jedoch ausgesprochen kalt. Nach weiteren 11 km Piste kommen wir zur Serpentine Gorge, einer engen Schlucht. Ein kurzer, steiler Wanderweg führt zu einem Aussichtspunkt. Von hier hat man einen eindrucksvollen Ausblick über die weite Schlucht und die vielen Formationen der Ranges. Die Ochre Pitts haben wir uns schenken müssen, damit wir in der Zeit bleiben. Aus diesen Gruben holen sich die Aborigines ihre Farben. Die verschiedenen Ockertöne, hauptsächlich gelb, weiß und rotbraun entstehen aus verwittertem Kalkstein, die Färbung wird durch Eisenoxide erzeugt.
Kurz vor Glen Helen haben wir aber noch die Ormiston Gorge besucht. Entlang einer Schlucht kann man zu dem von allen Seiten umschlossenen Ormiston Pound wandern. Auf dem Weg fanden wir wieder eine reichhaltige Flora. Die Fauna erschöpfte sich in einigen Raben, die uns laut begleiteten. Wenn die Wasserstellen des Pound austrocknen, vergraben sich die Fische im Sand und verfallen in eine Starre, aus der sie erst nach Regenfällen wieder erwachen. Als ich diesen Satz schrieb, kam mir der Gedanke, dass dieser eine Steilvorlage für unseren fränkischen Leser sein müsste. Die Wasserstellen waren noch vorhanden und Fische konnte man auch in dem trüben Wasser ausmachen.
Im Glen Helen Resort sind wir schließlich noch rechtzeitig um kurz vor 18.00 Uhr angekommen. Das Resort ist überschrieben mit „an oasis in the desert“.
Glen Helen Resort Badestrand |
Abteilung Selstversorger |
Genauso war es auch. Hier konnte man (fast) alles kaufen, was zum Lebenserhalt und der Weiterfahrt dient. Es gab Sprit für Autos und Menschen, ein Kiosk, eine kleine Bar, ein Restaurant mit Außenterasse und neben dem Motel einen Campingplatz. Auch die anderen Einrichtungen muss ich an dieser Stelle einmal erwähnen, die wir jedoch bisher immer vorgefunden haben.
Es gab Waschmaschinen, Wäschetrockner (selbst in Stadthotels), Kühlschränke auch für mitgebrachte Lebensmittel. In einigen Motels und vor allem den Resorts gab es dazu noch Gasgrills für Barbeque zur kostenlosen Benutzung. Es war einfach an alles gedacht, was Reisende so an Bedürfnissen und auch an Budget haben. Im Restaurant gab es eine kleine Ecke mit verschiedenen Teesorten, Kaffee und natürlich auch Milch und heißem Wasser dazu zur freien Verfügung.
Die Zimmer waren einfach, aber sauber und voll intakt. Selbst WiFi gab es über Satellit, denn hier im Outback funktioniert kein Mobildienst mehr. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und fast schon geärgert, dass wir keine 2 Tage hier eingeplant hatten. Das sonst übliche Bottle-Shop, in dem man Flaschenwein kaufen kann, war in die Bar integriert. Also wurde hier eine Flasche gekühlter inländischer Weißwein gekauft und mit vor das Zimmer genommen, zum Blog schreiben. Auch Urlaub kann Arbeit sein.
Steilvorlage angekommen. Verfalle sofort ins Koma und erwache erst aus meiner Starre, wenn Gisela mir einen Silvaner unter die Nase hält.
AntwortenLöschenReiner, en Australien rimrase es weij freuer en Werdorf...mer woar innerwegs voh Loch zou Loch - un woann mer en richtiche Damp em Kopp hatt, goabs aach emol engeschlohene Scheiwe.
Schiene Gruss oh die Margarete; aich fall weil ens Koma. Genoacht!