Donnerstag, Februar 23, 2012

Sydney (18.02.2012)


Wir haben aus der Suche nach Frühstück am Vortag gelernt: aber das Café servierte den besagten Toast mit Jam und Tee nur bis 11.00 am, wir waren leider ein paar Minuten zu spät. Man muss wissen, das die Australier in jeder Bezeihung sehr pünktlich sind.
Nebenan gibt es dann doch noch das Gewünschte. Wir sitzen quasi auf dem Fußgängerweg und beobachten mit viel Freude die Menschen. Ein Asiate organisierte eine Event-Rundfahrt offensichtlich für mehrere Leute, die er dann mit wehenden Hütchen auf sich aufmerksam macht und zusammenrief.
Digeridooklänge fliegen zu uns herüber. 
Vor uns am Quay werden gerade Menschen mit lila Regenponchos eingekleidet, damit sie von den Spritzern des Schnellbootes bei der Event-Rundfahrt nicht durchnässt werden. Es herrscht buntes Treiben an diesem Samstag. Allein den Passanten auf die Füße zu schauen macht Spaß: Badelatschen, Sandalen, Sportschuhe, gediegene Lederschuhe und High Heels, alles zu sehen. Manchmal fragt man sich allerdings, warum dieser Mensch ausgerechnet dieses Schuhwerk gewählt hat, in dem er offensichtlich nicht vernünftig laufen kann. Ganz besonders oft fallen dabei die Damen mit den High Heels auf. Reiner meinte später, eigentlich hätte man mal nur ein paar Minuten die Filmkamera auf die Beine der Passanten halten müssen, wäre bestimmt interessant.

Wo ist meine Gruppe
Und noch etwas gibt es zum Schmunzeln: Jeder kennt die Reisebegleiter oder Guides, die einem z.B. die Sydney Opera näher bringen. Sie haben alle einen Schirm, ein Heft oder eine Nummer oder ähnliches und halten dieses Kennzeichen hoch, um ihre Gruppe zusammenzurufen bzw. zusammenzuhalten. Jeder weiß auch, wie schwer das manchmal sein kann sein vorgegebenes Pensum in der veranschlagten Zeit durchzubringen, je nach Gruppenzusammensetzung. Der eine ist fußlahm, der nächst muss noch unbedingt ein Foto von irgendwas oder mit sich selbst oder wie auch immer organisieren, ein weiterer hat in einem Souvenirladen etwas ganz niedliches entdeckt, die Toilette zwischendrin nicht zu vergessen und dann die, die sich eigentlich immer in der Nähe des Guide halten, um alles mitzubekommen. Wir sitzen ganz entspannt, Leute beobachten als plötzlich ein Guide flotten Fußes, eine Nummer hochhaltend vorbeischritt. Hinter ihm kam aber niemand. Es dauerte einen Moment bis er bemerkte, dass er eigentlich allein war. "Wo ist meine Gruppe!!!???" Dann stellte er sich wartend mit sehr hoch gehaltener Nummer an zentraler Stelle auf und wartete auf SEINE GRUPPE.






Bei Frühstück planen wir den neuen Tag: diesmal wieder Tagesticket, aber nicht Fähre sondern Bus und Bahn.

Zuerst geht es zum Aquarium am Darling Harbour. Dort bekommen wir einen guten Überblick über die Meeresbewohner in den Australischen Gewässern. Kann man sich vorstellen, dass es eine Krabbe gibt, die eine Größe von bis zu 3,80 m Durchmesser erreichen kann? Fluoreszierende Korallen und Fische, Rochen, Haie verschiedenster Arten, Seepferdchen und was nicht noch alles. Beeindruckend war auch die Wanderung in großen Röhren durch das große Becken, in dem Rochen über einem schwebten und Haie ihre Kreise zogen, wobei man ihnen auch schon mal ins Maul sehen konnte.

Das nächst Ziel ist Chinatown. Um nicht zu viel laufen zu müssen, nehmen wir die Monorail (s. gestern)und Bilder von heute.
Monorail Track (Hochbahn)
Zug fährt ein
Wir steigen an Paddy's Market aus und stehen vor einer riesengroßen alten Fabrikhalle, zumindest hätte es mal eine sein können. Wir gehen hinein und fühlen uns sofort auf einen Night-Market in Bangkok versetzt. Das Angebot war vergleichbar, selbst die kleinen Kabinen, in denen Massagen zur Lockerung der Muskulatur (von Kopf bis Fuß) angeboten werden, sind hier vorhanden. Wir lassen uns beide Rücken, Schultern und Kopf bearbeiten, und fühlen uns nachher frisch und entspannt.
Paddy's Market (unten)
Wir durchkämmen das Gebäude, erreichen das andere Ende ohne ein Suppenküchen gefunden zu haben. Die hätten wir zum späten Lunch aufgesucht. Eine Treppenanlage führte in ein Kaufhaus und die Bilder von Bangkok drängen sich auch hier wieder auf. 


Kaufhaus Chinatown Sydney




Schließlich finden wir ein einem Teil des Kaufhauses die Speiseabteilung. Wenn wir schon jetzt Selbstversorger gewesen wären, der Fischladen wäre unsere erste Anlaufstelle gewesen. Das Angebot war unglaublich!
Dort gab es auch diverse Essensangebote von Sushi bis zu gebratenen Nudeln mit Hühnchenbrust, etwas Passendes für uns war dabei.
Nach dem Essen ging's zur nächsten Metrostation, um zum Circular Quay zurück zu fahren. Die Metro ist etwas schwerer zu durchschauen als z.B. in München. In München geht die Linie üblicherweise am selben Bahnsteig rechts in die eine und links in die andere Richtung. Das ist hier an großen Knotenpunkten nicht unbedingt so. Man muss also schon sehr genau wissen, ob man die blaue Linie in die eine oder die andere Richtung nehmen will und muss den jeweiligen Liniennamen dazu wissen. Das lernt man schnell, aber nicht in ein oder zwei Tagen. Dafür gibt es Informationsschalter, die mit sehr netten und hilfsbereiten Menschen besetzt sind. Einer verließ sogar sein Büro, zeigte uns die Treppe, die wir hoch gehen sollten und welche Richtung wir oben dann einschlagen müssten.
Auf dem Weg vom Cirqular Quay zum Hotel treffen wir tierische Mitarbeiter der Stadtreinigung, die systematisch die Mülleiner durchsuchen und - so der Happen nicht im eigenen Schlund landet + die Möven an der Ausbeute beteiligen, die schon wartend drumherumsitzen.


Was fliegt da?
Zu Abend wollen wir diesmal auf der Woolloomooloo Bay Essen gehen. Im Hotel frisch und abendfertig gemacht, gehen wir durch den Botanischen Garten, den wir uns für den Spätnachmittag aufgehoben hatten und der auf dem Weg zum Dinner liegt. Der Garten ist eine Wucht in Tüten und man sollte sich wirklich Zeit nehmen, da hineinzugehen. Auf halber Strecke hören wir über uns unglaublichen Krach in den Bäumen. Über uns fliegt was, was wir als Fledermäuse erkennen, allerdings eher fliegende Hunde als fliegende Mäuse. Später habe wir gelesen, dass es im März-April ungefähr 23.000 Tiere sind, die sich um einen Platz in den Bäumen streiten (daher der Krach), im Winter sind es ungefähr 3.500 Exemplare. Es handelt sich dabei um "grauköpfige fliegende Füchse" (Pteropus poliocephalus).





Auf der "Finger Wharf" finden wir einen Inder, bei dem wir draußen sitzen und bei Seafood-Platte und Barramundi den Abend genießen. Zurück sollte es mit der Metro gehen, ab Kings Cross. Dabei sind wir durch Wohngebiete gelaufen, die man sonst als Tourist nicht sieht, einfach weil man normalerweise gar nicht dahin kommt. Da stehen Wohnhochhäuser hohen Felskanten, allein die Erschließung der Wohnungen mit Zugängen ist eine Aufgabe für sich. Sydney hat nicht nur viele Buchten und viel Wasser, sondern durchaus erwähnenswerte Erhebungen, die als Wohngebiete erschlossen worden sind.
Der Weg führt uns durch Darlinghurst, eine weitere Partymeile, vor allen wohl für junge Leute. Die Metrostation ist in dem ganzen Lichtreklamegewirr nicht zu finden, aber schließlich gibt es einen freundlichen Türstehen einer Bar, der uns den rechten Weg weist. Ein kleiner gelber beleuchteter Hinweis in diesem Lichtergewirr ist wirklich sehr schlecht erkennbar. Da lob ich mir unsere riesengroßen blauen "U"s.
Wir sind heil im Hotel angekommen, haben pflichtgemäß unseren Blogbeitrag bearbeitet. Gute Nacht.

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