Donnerstag, März 01, 2012

Brisbane



In der Nacht hatte es ordentlich geregnet, morgens scheint die Sonne zwischen ein paar Wolken, es könnte ein ganz brauchbarer Tag werden: Regenwahrscheinlichkeit <30% hat es geheißen. Mit Hilfe des öffentlichen Nahverkehrs wollen wir die Stadt erkunden. Reiner hatte sich am Vorabend im Internet "schlau" gemacht, welche Ticketmöglichkeiten es geben sollte, z.B. ein "Day-Ticket Peak" als Tagesticket für werktags nur zu bestimmten Zeiten außerhalb der rush hour und an Wochenenden, für Erwachsene Zone 2 je 4,10 AUD. Vom Campingplatzbüro hatten wir eine völlig andere Information erhalten und haben uns schon gewundert.
Unser Bus kommt, wir verlangen das "Day Ticket Peak" für 2 Erwachsene, das gibt es lt. Busfahrer aber schon seit langem nicht mehr. Die Info vom Campingplatz war wohl doch aktuell, aktueller als das Internet. Das 2-Zonenticket berechtigt allerdings, innerhalb von 2 Stunden innerhalb dieser 2 Zonen alles so oft und so lang zu fahren, was es zu fahren gibt, Bus und Fähre.
Die Busfahrt in die City war schon etwas besonderes; plötzlich fahren wir auf ganz normalen Straßen, in Tunneln, mit Fahrbanen in verschiedene Richtungen, Ampelregelungen und es ist nicht ein einziges Auto zu sehen, nur die öffentlichen Busse. Am Zielpunkt angekommen, steigen wir aus und kommen uns vor, als wären wir in einer U-Bahn-Station. Brisbane hat keine Metro sondern ein ausgeklügeltes z.T. unterirdisches Buswegenetz, über das die Innenstadt mit den Außenbezirken verbunden ist. Zentral läuft es an der Queen-Street-Station oder an der King-George-Square-Station zusammen. Die Innenstadt selbst ist von der Ausdehnung gar nicht so sehr weitläufig, so dass das wohl die flexibelste Lösung auf vergleichsweise kleinem Raum ist und nach unseren Erfahrungen gut funktioniert.
Zuerst geht es zur Tourist-Info, aufgrund der früher gemachten Erfahrungen. Wir fragen was es mit dem Internet-Busticket-Angebot auf sich hat. Damit haben wir die Dame wohl ein wenig überfordert. Auch sonst sind die Informationen recht dürftig.
Fußgängerbrücke und Straßenkonstuktionen am Brisbane River
City Cat
 Schon auf der Herfahrt hatten wir die City Cat auf dem Fluss gesehen, das war unsere nächst Anlaufstelle um die 2-Stunden-Ticketgültigkeit auszunutzen. 
So können wir vom Brisbane River aus in die Außenbezirke und fast um die ganze Innenstadt fahren, bevor wir uns hinein begeben.
Exquisite Wohnlage - For Sale








Auf dem Weg von King-George-Square-Station zum North-Quay fällt uns auf, dass für einen Sonntagvormittag richtig viel los ist. Nachdem wir unsere Außenbesichtigung beendet haben, machen wir uns zu Fuß auf den Weg durch die Stadt. Die Sonne scheint und es ist sehr heiß, aber in den Straßen ist es trotzdem erträglich. 

Dazu tragen sicher die auffallend vielen Bäume bei, außerdem sind an vielen größeren Plätzen, wo sich Menschen im Freien aufhalten, dauerhafte Beschattungen durch gespannte Sonnensegel und ähnliches angebracht. Vom Wasser kommt häufig eine kleine Brise geweht. Brisbane ist zwischen den Hochhäusern unglaublich grün und schattig.
Kirche am der Albert St.
Unserem Spaziergang durch Brisbane führt uns natürlich auch zur City Hall, aber viel interessanter finden wir schräg daneben die kleine rote Kirche zwischen den Hochhäusern.
Einige Gebäude - offensichtlich älteren Datums - wurden ihrer ursprünglichen Funktion enthoben und in lukrativere Geschäftsmodelle umgewandelt, so z.B. das Former Treasury Building, das heute ein Café und ein Casino beherbergt, wobei eine totale Umwidmung hier wohl nicht stattgefunden hat, beides hat viel mit Geld einnehmen zu tun.






 

Erwähnenswert ist sicher auch das "Belgium Beer Café", eine urgemütliche Bierkneipe mit belgischem Bier und besonderen Bierspezialitäten. Reiner hat ein Cherry-Beer getrunken, ich habe mir ein White Beer gegönnt. Beides ungewohnte Geschmacksrichtungen, aber gut.

 




Auf der Queens Street Mall sind feste Pavillions (Pub, Restauramt, Café, Touristeninformation, etc.) auf der ehemaligen Fahrbahn installiert. In einem dieser Restaurants haben wir unser spätes Mittagessen genossen. Schalentiere auf's Feinste zubereitet. Ich habe noch nie so viele Prawns und Lobsterschwänze und andere Schalentiere gegessen, wie hier, wo sie frisch gefangen werden. Und immer schmecken sie ausgezeichnet.
Noch immer ist sehr viel los, die meisten Geschäfte auf der Mall sind bis ca. 5:00 pm geöffnet und der eine oder andere hat so "sein Schaff" mit den shoppenden Angehörigen und den divergierenden Wünschen und Vorstellungen. Es ist amüsant zuzusehen. Abgesehen davon gehört shopping nicht zu unseren Lieblingsbeschäftigungen und die Gewichtsbegrenzung beim Fliegen tut ein Übriges.

Auch in Brisbane gibt es einen großen gepflegten Botanischen Garten, dessen Grünanlagen fleißig von der Bevölkerung genutzt wird. Am Haupteingang steht ein Fahrradverleih, weiter hinten baut sich eine Bigband auf, um eine Stunde lang ein Konzert zu geben. Wir haben eine Zeitlang zugehört, war sehr schön. Trotz der guten Nutzung waren die Flächen weder ramponiert noch verdreckt.
Ficus bengalensis (Banyan Fig) Indien
Wir haben hier auch einen Fikus entdeckt, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen habe. Bei ihm ist auch deutlich erkennbar, dass der Fikus auch Richtung Erde wächst, um sich neue Wurzeln zu schaffen und neuen Halt zu bekommen. Die Kronen sind manchmal doppelt so breit wie hoch, was nur durch diese zusätzlichen "Wurzeln" möglich ist.
Figs (Fikus-Bäume) sind hier weit verbreitet. Wir haben in den Rainforests immer wieder tolle Exemplare gesehen. Der Baum wächst im Grunde auf einem anderen z.B. in einer Astgabel aufsitzend sowohl nach unten zur Erde um einen Stamm zu bilden und in die Erde Wurzeln zu schlagen, als auch in die Höhe. Es kommt vor, dass mehrere Figs auf einem Baum sitzen, z.T. mit unterschiedlichem Alter, und diesen über kurz oder lang komplett einbinden. Der "Gastbaum" stirbt daran möglicherweise.






Offizieller Fahrradverleih
Es gibt nicht nur den sonntäglichen privaten Fahrradverleih im Botanischen Garten, es gibt auch offizielle Fahrradverleih-Stationen. Diese sind an vielen Stellen der Stadt, man muss sich da sicherlich vorher anmelden, kann sich dann bedarfsgerecht ein Fahrrad (mit Helm!) nehmen und an anderer Stelle zurückstellen. 




Am Ende eines langen Wandertages sind wir zur South-Bank über die Fußgängerbrücke gegangen um dort den Sonnenuntergang zu beobachten. In der Restdämmerung wollen wir den Mangrove-Walk am östlichen Rand des Botanischen Gartens gehen. Das ist ein Steg, der in die Mangroven gebaut wurde, damit man unabhängig von den Gezeiten dort durchgeben kann. Leider haben wir keine Tiere gesehen, die Krabben hatten sich wohl verbuddelt, und die Opossums, die dort leben sollen, waren noch nicht wach.
Busstation - oberer Zugang
Eine neue Fahrkarte, und dann geht's mit dem Bus gemäß Hinweis des Campingplatzes zurück. Die Haltestellen sind entlang der Route durchnummeriert. Man muss den HALT-Knopf im Bus rechtzeitig drücken, damit dieser hält ansonsten, wenn auch keiner dort steht, fährt er durch. Man nennt das "Stopp on demand". Spannend weil es dunkel ist, ob wir unsere Haltestelle auch rechtzeitig erkennen. Andere Mitfahrer erleichtern es uns, weil praktisch an jeder Haltestelle jemand aussteigen will, bis Nr. 17. Die 18 erkennen wir dann Gottseidank und müssen STOP drücken - die 19 gibt es nämlich nicht - und bei 20 müssen wir raus.

 

1 Kommentar:

  1. Margarete, pass uff mit de Krabbe und Krebsschwänz. Irgendwann kriegste nen Gichtschub und dann stehste da mit em lange Hemd, em dumme Gesicht unnen dicke Zeh.
    Habe aber in alter Solidarität mit Dir gerade einen Flammkuchen mit Kingprawns gefressen. Das fressense alle hier in Oberammergau, wo wir gerade Giselas 64. Burzeltag beschütten.

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