Samstag, März 24, 2012

Cape Tribulation 13.03.2012


Die Regenwolken ziehen auf
Der Regen geht nieder


Die Wolken ziehen ab

Nach 30 Minuten ist alles wieder gut.

Wir frühstücken auf dem Balkon, es geht ein ordentlicher Tropenregen nieder. Dann erhellt sich der Horizont und wir beschließen, doch heute (13.03.2012) gen Norden zum Cape Tribulation zu fahren. Vorsichtshalber packen wir uns auch eine Garnitur trockene Wäsche und Handtücher ein, man weiß ja nie.
Die Küstenstraße bis Port Douglas kennen wir schon und die Lookouts unterwegs bringen nichts neues, es ist immer noch stark bewölkt, Temperaturen liegen um die 25°C, gar nicht so unangenehm. Nördlich von Mossman gibt es nur noch kleine Orte, alles landwirtschaftlich geprägt: Zuckerrohr, Tropenfrüchte, Pferde, Rinder.
Das Naturschutzgebiet beginnt jenseits des Daintree River, den wir mit einer Fähre überqueren. Die letzten regenreichen Tage haben Flüsse und Creeks ordentlich gefüllt, aber die Queensländer sind bisher völlig unbesorgt. "Im letzten Jahr um diese Zeit hätten Sie hier nicht fahren können, war alles überflutet und gesperrt. Das hier ist normal und harmlos."
Die Straße ist bis Cape Tribulation asphaltiert, danach gibt es nur noch "dirt road", ausschließlich mit 4WD-Ausrüstung zu befahren. Auch einige Nebenstraßen bis zum Cape sind nicht asphaltiert und es ist nicht ratsam, mit einem üblichen PKW unter diesen Wetterbedingungen darüber zu fahren. An einigen Stellen läuft aus dem Hang Wasser auf und über den Asphalt, wo normalerweise kein Creek zu sehen ist.

Wir überqueren Brücken, die keine Geländer haben. Wir gehen davon aus, dass dies der Tatsache geschuldet ist, dass diese Fahrwege regelmäßig in der Wetseason überflutet werden und Geländer nur als Hindernis und Sammelstelle für mit geschwemmte Äste etc. den Rückstau verschlimmern bzw. die Brücke destabilisieren würden.
Reißender Fluß in der "Wet Season"
Erste Anlaufstelle ist das Discovery Center mit dem Jindbala Boardwalk. Dieser Rundweg ermöglicht den tropischen "nassen" Regenwald in 3 Ebenen zu betrachten. Es gibt Wege am Grund, Stege in dem mittleren Bereich und einen Turm, der bis in die oberen Regionen jenseits 30 m Höhe blicken lässt.


Creek im Discovery Centre


Dazu gibt es gute Erklärungen in einer Broschüren und - wenn gewünscht - einen Audioguide sowie Infotafeln an vielen Stellen. Der Daintree Rainforest gehört mit seinen ungefähr 4.000 mm Niederschlag pro Jahr (das 3-4-fache unserer üblichen Niederschlagsmengen) zu den feuchten tropischen Regenwäldern und ist der älteste der Erde. Die Vielfalt sowohl an Pflanzen und Bäumen als auch an Tieren (Vögel, Kriechtiere, Schmetterlinge, Insekten, etc.) ist enorm groß.
Mit einem Audioguide, Regenponcho bzw. Regenschirm bewaffnet machen wir uns auf diesen Rundgang. Es regnet nur wenig bis wir den Turm erreichen. Dann geht ein ordentlicher Tropenregen nieder, der nicht enden will. Bei dem vielen Regen sind die Tiere auch nicht zu sehen, so retten wir uns ins Trockene, trinken einen Kaffee, immer noch gießt es wie aus Kübeln.
Tropenregen im Daintree Rainforest




















Blick auf das Blätterdach des Rainforests
Also beschließen wir weiter zu fahren. Der Weg zu einer Hütte ist versperrt, auf der Straße liegt ein umgestürzter Baum. Die Hauptstraße ist frei, jedoch an vielen Stellen rinnt das Wasser daüber. Wir überfahren einige Creeks, die sehr gut gefüllt sind, die Brücken aber noch nicht überfluten. Im Daintree National Park gibt es einige Ubernachtungsmöglichkeiten, Lodges, Campingplätze, Hotels, die Tourismusbranche ist gut vertreten. Man gibt sich Mühe, dieses Naturschutzgebiet zu erhalten und trotzdem Touristen Zugang zu geben, auch um für den Erhalt zu werben.
Unsere Tochter hatte uns Aufträge erteilt: Daintree Tee kaufen und bei der Daintree Ice Company Eis essen. Zuerst passieren wir die Icecream Company, aber die muss noch warten. Erst wollen wir den Tee "finden". 
Daintree Tea "Verkaufsstelle"

Tee-Angebot
Die Teefelder folgen ein paar Kilometer weiter inklusive der auf der Homepage vorhandenen Hütte ("shed"). Dort gibt es ein paar Informationen über den Teeanbau und die Verarbeitung - und eine Truhe mit Tee, lose verpackt oder als Teebeutel, käuflich erwerbbar." Bitte zahlen Sie hier!" Tochterauftrag 1 erledigt.





Kasuari Vater mit Kind


















Unterwegs begegnen wir plötzlich einen Kasuari (Vater) mit seinem Jungen. Wir hätten nicht geglaubt, diesen Laufvogel in freier Wildbahn zu finden. Bei den Kasuaris legt das Weibchen zwar die Eier, aber das Ausbrüten so wie die Aufzucht der Jungen ist Papas Sache. Deshalb sind wir so sicher, dass dies ein Vater mit seinem Kind ist.








Cape Tribulation Beach
Nach wie vor regnet es. Wir passieren Cape Tribulation. Dort gibt es einen Boardwalk durch die Mangroven zum Strand aber der macht im Regen nicht viel Freude. Also fahren wir bis ans Ende der Asphaltstraße, wo ein weiterer Zugang zum Strand, Parkplätze und Picknick-Möglichkeiten vorhanden sind. Da der Regen Pause macht, wagen wir das Spaziergängchen zum Strand. Auch hier gibt es die Quallen-Warnung und dazu die schon früher erwähnte Essigflasche. Gekrönt wird dies durch den Hinweis auf die mögliche Anwesenheit von Salzwasserkrokodilen. Dabei sieht der Strand so schön aus!
Park der Daintree Ice Company






Auf dem Rückweg genehmigen wir uns das vorhin erwähnte Eis, hergestellt aus vor Ort wachsenden tropischen Früchten. 



Köstlich: Tochterauftrag 2 mit Vergnügen erfüllt. 















Mit der Fähre geht es über den Daintree River - diesmal eine Solofahrt - zurück zum Appartement.
Lookout auf die Bucht vor Cairns
Der Regen hat heute wenige Pausen eingelegt und wir sehen auf der uns bekannten Strecke zwischen Port Douglas und Trinity Beach kleine Wasserfälle aus den Hügeln sich über den Highway ergießen, die vor ein paar Tagen oder am Morgen noch nicht vorhanden waren.







Da bis zum Abendessen noch etwas Zeit ist, fahren wir durch bis Cairns, um dort im Central Shopping Center bei Gloria Jeans Coffee noch einen Thermobecher zu erstehen - auch ein Auftrag. Als wir ankommen ist es gerade 18.00 Uhr vorbei, das Center schließt. In den letzten Läden wird nur noch zusammengeräumt. Der nächste Shop ist auf der Esplanade, wo wir vor der Tür einen Parkplatz ergattern. Die Thermotasse ist gesichert. Nebenan gibt es eine Pizzeria und wir beschließen, hier zu Abend zu essen; die erste Pizza nach fast 7 Wochen.
Ein schöner nasser Tag endet mit Blogschreiben.

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