Freitagmorgen um 8:00 Uhr werde ich am Campingplatz abgeholt, der kleine Bus ist gut besetzt. Wir fahren zum Anleger, wieder geht es direkt auf Boot, diesmal um einiges größer als zuvor. Alle müssen ihre Schuhe an Land lassen, sie werden in großen Kisten gesammelt. Wie wohl am Abend die Ausgabe abläuft?
Es sind insgesamt 89 Taucher und Schnorchler auf dieser Tour. Alles ist entsprechend gut durchorganisiert und wird unglaublich professionell von der Crew durchgezogen. Zuerst gibt es die unumgehbaren Sicherheitshinweise auf dem Boot, genau wie im Flieger. Es gibt "morning tea" zum Papierkram.
Wir verlassen die Marina bei Sonnenschein und fahren in eine dunkle Wetterwand, der Skipper ist aber guter Dinge, das ist nur ein normaler Tropenregen.
Während der gut 1-stündigen Fahrt werden die Stingersuits ausgegeben, mehr braucht man hier nicht, das Wasser ist um 30 °C warm, auch noch bei 20 m Tiefe. Man könnte ohne Tauchen wenn die Stings nicht wären! die Ausrüstung zugeteilt und überprüft. Dann gibt es Informationen zum Tauchspot, die Gruppeneinteilung wird vorgenommen.
Am Tauchspot angekommen findet das letzte Briefing statt, anschließend geht es nacheinander mit persönlichem Abmelden und schriftlicher Notiz ab ins Wasser. Wir sind im Agincourt Reef 5, Anybodies, Tauchtiefe bis 20 m. Wir gleiten durch das Wasser an wunderschönen Korallen entlang. Leider fehlt die Sonne von oben, das würde die Pracht noch schöner erscheine lassen. Die Sicht ist trotzdem sehr gut, das Wasser ausgesprochen klar.
Nach 40 Minuten geht es zurück, persönlich abzeichnen, dass man lebend und unverletzt zurück an Bord gekommen ist. Die Flaschen werden gleich wieder gefüllt. Bevor wir zum nächsten Tauchspot wechseln, wird nochmals von mehreren Personen durchgezählt: jeder bleibt, wo er gerade geht und steht. Erst nachdem alle Zählenden das gleiche Ergebnis haben und dies mit den Vorgaben übereinstimmt, nimmt der Skipper das in sein Logbuch auf, danach werden die Leinen gelöst.
Es gibt Obst und Wasser zur Erfrischung. Nach 30 Minuten geht's wieder ins Meer, Spotname: Agincourt Reef 5, Chapel. Wie soll ich in Worte fassen, was ich sehe?
Zurück an Bord, die gleiche Zählprozedur, nasse Sachen aus, denn im Salon gibt's eine Trockenkleiderordnung - und Lunch. Wir haben 90 Minuten Zeit, bis wir unseren letzten Tauchspot erreichen.
Hat jemand schon mal einen nassen Stingersuit angezogen? Nasser Badeanzug ist schon schwer genug….. Die Tanks waren wieder gefüllt, erneutes Briefing und auf geht's zum 3. Dive am Agincourt Reef 1, Castle. Das Castle ist ein Korallenturm (Durchmesser kann ich nicht schätzen, aber die Umrundung in normalem Tauchtempo dauert ungefähr 25 Minuten), der von knapp 20 m Tiefe bis knapp unter die Wasseroberfläche reicht, manchmal bei Niedrigstwasser sogar daraus hervor ragt. Es gibt viele Fische und einen wunderschönen Korallengarten.
Ein großer Schritt in die Luft übers Wasser, mit dem anderen Fuß leicht abstoßen, ab geht's und nachdem sich die mitgerissenen Luftblasen verzogen haben, sehe ich meinen ersten "richtigen" Hai deutlich vor mir seine Kreise ziehen. Monika ruft zum Sammeln um abzutauchen, deshalb bleibt leider keine Zeit, dies im Bild festzuhalten. Später sehen wir noch einen über dem Grund kreisen, wenigsten diesen habe ich fotografieren können, auch wenn er reichlich 10 m tiefer und wesentlich weiter entfernt und undeutlicher zu sehen war, als der erste.
Malabacod mit Begleitung |
Wir tauchen ab auf ca. 15 m und dort begegnen uns 2 große Malabacods.
Unglaublich, wie nah sie uns an sich rankommen lassen, fast zum Streicheln. Einem wird es dann doch zu viel, er reißt kurz sein Maul drohend auf und entschwindet.
Wer kennt mich? |
Nach einer 3/4 Stunde ist auch dieser Tauchgang beendet, was ich sehr bedauere, ich habe noch mindestens 30 bar über Reserve.
Zählapell erfolgreich abgeschlossen; alle Utensilien ordnungsgemäß verstaut, dann wird der Rückweg angetreten. Wer sich trockene Kleider angezogen hatte darf in den Salon zurück, wo man seine Logbucheintragungen erhält und Fragen beantwortet werden. Es gibt "afternoon-tea" und Obst. Natürlich gibt es jetzt auch für alle Wassersportler alkoholische Getränke (zu kaufen). Wer vor seinem letzten Tauch- oder Schnorchelgang z.B. zum Lunch schon ein Bier getrunken hatte, wurde nicht mehr ins Wasser gelassen. Das hatte man gleich morgens bekannt gegeben.
Selbstverständlich gibt es an Bord auch Kappen, T-Shirts und andere Souvenirs zu kaufen. Meine Souvenirs sind meine Bilder im Kopf und in der Kamera, mehr brauche ich nicht.
Gegen 17.00 Uhr sind wir in Port Douglas, der Bus wartet schon und bringt uns zurück zu unseren Unterkünften.
Resümee des Tages: Die Poseidon-Crew macht eine sehr professionelle Arbeit. Ausrüstung, Guides und Tauchorganisation waren hervorragend und ich habe mich jederzeit in guten Händen und sicher gefühlt. Und für das Wetter ist jemand anderes zuständig.
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