Donnerstag, März 15, 2012

Airlie Beach - Bowen - Cardwell



In Airlie Beach hatte ich genügend Zeit zur Landerkundung während dies Margret ja zu Wasser tat. In den Reiseführern steht, dass das Leben im Ort (2.800 Einwohner) von den Backpackern (Rucksacktouristen) sehr geprägt ist und dadurch die Nächte lang und laut sind. Der Ort selbst hat in der Nebensaison nicht so viel zu bieten. Viele junge Leute habe ich gesehen, aber es ging doch alles sehr ruhig und gesittet zu. Direkt gegenüber dem Campingplatz begann ein fast 6 km langer Boardwalk (Weg auf Holzplanken an der Uferpromenade entlang). Am Einstieg durch einen sehr gepflegten Park fand ich als erstes den Airlie Beach Fishing Club, den örtlichen Angelverein. Das scheint auch so das Einzige zu sein, was man am Meer gefahrlos betreiben kann. Im Meer sind lebensgefährliche kleine Nesselquallen vorhanden. Die Berührung mit den teilweise recht langen Tentakeln zieht schwere Verbrennungen nach sich. Dabei erkennt die Qualle den Mensch als Feind und schießt ihr Gift tief in die Haut hinein. Ein erstes Mittel zur Linderung ist Essig. Aus diesem Grund findet man am Strand neben den Hinweisschildern auf die Gefahren ein Kästchen mit einer Essigflasche in der Größenordnung von 1 bis 2 Liter, denn hier gilt der Grundsatz viel hilft viel. Andere Schutzmöglichkeiten sind komplette Schwimmanzüge inklusive Kopfteil, Schuhe und Handschuhe, eben so ein Ganzkörperkondom (Stingeranzüge).
Weiter auf dem Rundgang kam ich am Jachthafen vorbei, wo auch die Schiffe für die Belustigungen auf See ablegen. Das sind große Katamarane, die in der Größenordnung zwischen 100 und 150 Personen zum äußeren Great Barrier Riff transportieren. Dort sind dann große schwimmende Inseln auf den die Leute abgeladen werden. Ähnlich einem Kreuzfahrtschiff kann man dort einen Tag auf See verbringen. Von Nichtstun über Sonnenbaden bis hin zur Relaxing-Massage ist vieles drin. Natürlich kann man auch im Pool oder im Meer schwimmen, dort schnorcheln oder tauchen oder in einer Mega-Wasserrutsche vom Schiff aus ins Meer rutschen. Selbstverständlich ist das alles ordentlich abgesichert. Draußen patrouillieren Schlauchboote wegen der Haie und Stingernetze sind wohl auch gespannt, um die lieben kleinen Nesselquallen abzuhalten. Zu meiner Ehrenrettung: ich war da nicht mit, ich habe diese Infos aus dem Prospekt am Kai.
Neben dem Jachthafen war auch der andere nicht mehr so saubere aber durchaus notwendige Teil des Hafens zu finden. Vom Seiler bis hin zur Bootreparatur war hier jedes Gewerbe angesiedelt. Es ist durchaus interessant mal in das Innenleben einer kleinen Jacht hineinzuschauen.
An der Bucht fand ich einen wunderschönen weißen Strand, allerdings ziemlich menschenleer wegen Stings, aber dafür mit Essigflaschen. Hinter dem Strand war ein illustrer Park, natürlich mit Barbequeeinrichtungen, damit der Australier sich auch wohl fühlt.
Auf dem Rückweg habe das Restaurant inspiziert in dem wir heute zu Abend essen wollten.Für den nächsten Tag hatten wir einen „Fahrtag“ vorgesehen. Wir mussten mal wieder ein paar Kilometer nach Norden machen. Nach gut 2 Stunden Fahrzeit kommt gegen Mittag dann so Kaffeedurst auf. Da wir ein Campervan haben, können wir uns den Kaffee selbst kochen, doch man kann auch durch einen Ort fahren und ein schönes Cafe suchen. Was liegt näher, als bei 30°C draußen im Schatten zu sitzen, Kaffee zu trinken und andere Leute zu beobachten. Aber dann such mal einer ein Cafe in Bowen. 

Mangrovenwald bei Bowen Marina

 Wir sind langsam durch die Stadt hindurch gefahren, nichts war zu finden. Am Ende gab es einen Wegweiser zum Flagstaff Hill. Wir sagten uns, wenn man da hoch fährt hat man vielleicht einen schönen Blick auf den Ort, das Meer und die Küstenregion. Genauso war es. Ein gut ausgebauter Aussichtspunkt mit Infrastruktur. Es gab ein Cafe. Als wir den Kaffee bestellten (long black with milk on the side) sagte uns die Dame, dass alle hierher zum Kaffee kämen, denn in de Stadt gäbe es ja nichts. Warum macht man nicht am Stadteingang ein Hinweisschild auf das Cafe am Flagstaff Hill?

Als wir von der Aussichtsplattform herunterstiegen zogen Wolken auf und es begann zu regnen. Dabei liegt Bowen doch in den trockenen Tropen, aber es gibt wohl auch hier Regenzeiten. Der Regen war ein Grund mehr einfach nur zu fahren und Kilometer zu machen. Bis nach Mission Beach, wo wir einen 2 Tagesaufenthalt machen wollen, hätten wir es zu normaler Ankunftszeit zwischen 17.00 und 18.00 Uhr nicht geschafft, also haben wir in Cardwell Station gemacht. Hier gab es einen Campingplatz direkt am Strand. Wir waren wieder in einem relativ kleinen Kreis von Campingplatzbenutzern, was sich immer dadurch ausdrückt, dass man uns sagt, suchen Sie sich einen Stellplatz aus.
Es war noch nicht dunkel und wir haben einen kleinen Strandspaziergang gemacht. Als wir danach wieder an die Straße zurück gingen, kamen wir mit einem jungen Mann ins Gespräch. Der warnte uns, wir sollten nicht zu nahe an das Wasser gehen, denn hier wären genügend Krokodile. Er hätte schon welche gesehen, die 6 m lang wären. Wir haben die nachträgliche Warnung zumindest für den Rückweg beherzigt.

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