Um 7.25 Uhr werde ich am Campingplatz abgeholt. Es geht zum Anleger direkt auf's Boot. Dort wird der ganze Papierkram erledigt. Jedes Mal gibt es einen langen Fragebogen zu Zertifikat, Gesundheit, Haftungsregeln, Pflichten und Rechte.
Die Ausrüstung wird zusammengestellt und das erste Briefing über die Sicherheitsmaßnahmen an Bord, unseren ersten Stopp und über die Tauchspots findet statt. Da sind wir schon auf dem Weg zu unserer ersten Anlagestelle, dem Tongue Point auf Whitsunday Island.
Whitsunday Islands Group |
Die Fahrt dauert ungefähr 3/4 Stunde, wir passieren die Hook Island Passage und haben wundervolle Aussicht auf die Inselgruppe. Es gibt "Morning Tea" mit Gebäck. Immer wieder entdeckt man unglaublich schöne Strände, aber schwimmen sollte man hier nur mit mindestens einem Stingersuit, so eine Art Ganzkörperkondom, als Quallenschutz. Die Quallen bringen einen zwar nicht unbedingt um, sind deswegen aber nicht ungefährlich. Kontakt mit ihnen würde über mehrere Tage sehr deutlich den Urlaubsspaß verderben und kann zu schweren allergischen Reaktionen führen.
Am Tongue Point gibt es nur eine Anlegebucht, so werden wir ausgebootet, bewaffnet mit Anzug, Trinkwasser, Sonnenschutz und Handtuch. Zunächst gehen wir durch den Wald zum Aussichtspunkt.
Whitehaven Beach |
Von dort haben einen sagenhaften Blick zur Whitehaven Beach, "der weißeste Strand" Australien. Das Farbenspiel ist prächtig. Danach gehen wir an den Strand, wo jeder sich erst einmal einen Schattenplatz sucht. Der Sand besteht zu 98% aus Silikaten, er wird in der prallen Sonne nicht heiß und knirscht unter den Füßen wie Schnee. Es ist nicht nur heiß sondern auch unglaublich schwül. Das Bad in dem recht flachen Wasser bringt nicht so viel Abkühlung, es hat mindestens 32°C.
Kurz vor Mittag werden wir aufs Schiff zurück geholt, es gibt Lunch: Brötchen, grüner Salat, Kartoffel- und Nudelsalat, Hühnchen, Kochschinken. Das Angebot verführt zu reichlichem Essen, was aber den später folgenden Tauschgängen nicht zuträglich ist, also Maßhalten.
Anschließend werden wir zum Tauchspot geschippert: Pit Stop Bay. Vorbereitungen für Schnorcheln - mit und ohne Nudel oder Schwimmweste - und Tauchen werden getroffen.
Wir sind eine Vierergruppe zertifizierter Taucher, Jackson (Divemaster + Gruppenführer) mein Buddy. Aus dem Schlauchboot abgesetzt: 1 - 2 - 3 nach hinten fallen lassen. Klappt alles super, selbst der Druckausgleich macht keine Probleme - und vor mir öffnet sich die Korallenwelt am südlichen Rand des Great-Barrier Reefs. Die Sicht ist nicht optimal, aber wenn man nah genug heran taucht, kann man die Pracht bestaunen. Es sind hier sehr wenige Fische zu finden. Fast eine 3/4 Stunde schweben wir durchs Wasser bis dem ersten die Luft ausgeht.
Zurück an Bord wird durchgezählt, schriftlich mit Namenszeichen bestätigt, dass man lebend angekommen ist. Erst nachdem alle nachweislich da sind, setzt sich das Boot zum nächsten Spot in nächster Nähe in Bewegung. Obst zur Erfrischung und alkoholfreie Getränke stehen zur Verfügung. Flaschen wechseln, Briefing, nach 1/2 Stunde Pause tauchen wir wieder ab. Die Sicht ist besser, aber Fische sind wieder nicht viele vertreten. Dennoch macht es Freude, zwischen den Korallen zu schweben, diesmal etwas gemächlicher, nach dem ich mich bei Jackson beschwert habe, dass ich nicht Strecke machen sondern Sehen wolle. Gerhard (für die Unwissenden: er hat mich schon einiges beim Tauchen gelehrt), da musste ich mal kurz an dich denken, du magst es auch nicht, wenn man durchs Wasser getrieben wird.
Nach 40 Minuten ist auch dieser Tauchgang beendet. An Bord zurück wird wieder durchgezählt, dann fahren wir nördlich um Hook Island herum zurück nach Airlie Beach. Es gibt "Afternoon-Tea", Fingerfood-Gemüse mit Frischkäse, Kräcker, Obst; Zeit, sich auf dem Sonnendeck etwas auszuruhen und die sagenhafte Landschaft in der Nachmittagssonne zu genießen. Mich beindrucken die vielen dicht bewaldeten Inseln, die als dunkle Hügel im Dunst aus dem Wasser emporsteigen und der weiße Saum der Strände zwischen Wald und Wasser.
Wir kommen gegen 17:00 Uhr zurück, ich werde zum Campingplatz gebracht. Natürlich muss ich gleich die Bilder sichten, und etwas Brauchbares ist ja auch dabei (s.o.). Wieder einmal bin ich froh, dass ich mir einen Jugendtraum erfüllt und Tauchen gelernt habe.
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