Dienstag, März 27, 2012

Cairns - Melbourne - und nach Hause (14. - 17.03.2012)


Der letzte Tag in Cairns bricht an. Wir beschließen, uns noch etwas intensiver mit der Kultur der Aboriginal People zu beschäftigen.
In der Nähe von Redlynch befindet sich ein großes Kulturzentrum, der Tjapukai Cultural Park, das mit einem mindestens halbtägigen Programm aufwartet und Freizeitpark mit kultureller Bildung zu verbinden sucht.
Seilbahn ohne Skigebiet - nur grünes Regenwalddach
Es ist keine Saison und so finden die Info- und Showveranstaltungen in kleinem Kreis statt. Die Außenanlagen sind großteils gesperrt. Wir wagen trotzdem einen Blick.

Schildkröten im Teich des Tjapukai Park








Es gibt verschiedene Themenplätze, immer mit Bänken oder anderen Sitzgelegenheiten und Dach ausgestattet. Hier werden die Vorführungen sicherlich dann abgehalten, wenn der Park gut besucht ist. Wir wenigen Besucher können dieses Szenario natürlich nicht füllen und der Park kann auch nicht alle Stationen für die paar Hansels betreiben. Aber deshalb sind uns keine Informationen vorenthalten geblieben.
Aboriginal People: die Körperbemalung steht für: (li) Schildkröte, (mi) Regenbogen, (re) Kasuari


Zuerst gab es im Theater eine Tanzvorführung mit Erklärungen, danach durften wir selbst unter Anleitung versuchen, aus Holzstäben und Zundermaterial ein Feuer zu entfachen. Uns gelingt es nicht, aber die Aborigines schaffen es - allerdings mit viel Übung und Schwielen an den Händen.


Mit etwas Puste brennt der Zunder
Als nächstes erfahren wir viel über Ernährungsgewohnheiten, Nahrungsquellen, medizinisch verwendete Pflanzen. Z.B. werden giftige Pflanzen mehrfach bearbeitet (Raspeln, Kochen, Wässern, etc.), bis daraus ein Nahrungsmittel entsteht. Zum krönenden Abschluss wurden uns die verschiedenen Geräte und Waffen erklärt. Aborigines sollte man nicht auf den wiederkehrenden Bumerang reduzieren, es gibt viel mehr, auch multifunktional, z.B. eine Speerwurfhilfe, die auch zum Hacken im Boden geeignet ist.
Eine beeindruckende holographische Vorstellung über die Aboriginal Dreamtime = Schöpfungsgeschichte und ein kleines Digeridoo-Konzert runden den informativen Teil des Tages ab.
Nach dem Regen steigt Dunst aus dem Wald auf.
Wieder zurück im Appartement werden die Koffer gepackt. Sortieren, was muss mit, was ist Ballast, Gepäckgewichtsgrenzen müssen berücksichtigt werden und möglichst passend gepackt. (Anm.: Hat geklappt bis auf die erste Stelle hinterm Komma!)
15.03.2012. Nach einem spärlichen Frühstück am Morgen checken wir aus, fahren zum Flughafen - der Mangrove Boardwalk auf dem Weg dorthin fällt dem Regen zum Opfer - und geben das Auto ab. Einchecken, Boarding - mit leichter Verspätung fliegen wir aus Cairns ab um ca. 3 1/2 Std. später in Melbourne zu landen. 3 1/2 Stunden Flug, wofür wir etliche Wochen gebraucht haben.
Melbourne Airport - Marijke und David erwarten uns. (David, I promised: the end in English)
David prepared a typical Australian dinner and we had a nice evening together with much to talk about. We had a late breakfast next morning, also typical Australian (similar to English breakfast) and "No lunch, please!"
Scones at "Miss Marple's"
In the afternoon, we started for a short tour, especially to have our afternoon-tea at "Miss Marple's Tea House".
The scones are very delicious, but after that we needed at least a short walk around a small lake. (Thank you both for this nice last day in Australia.)





Afterwards we had to pick up our luggage. Marijke and David dropped us off at the Melbourne Airport, a short "Good bye" with a tear in the eyes - our first time in Australia ended with our wish to come back as soon as possible.
Letzte Blicke auf

Queensland's Rainforests


Sunset aus dem Flieger 17.03.2012



After a very long flight (about 13 hours) we had a short stopp at Qatar Airport.  


We left early in the morning with a nice view on Qatar. We expected a blue sky and a bright sun, but the air was misty, no clouds but also no blue sky! Just SMOG!


Neue Insel?








































 
Wir fliegen über den Balkan

Weggefährten

We landed in Frankfurt Main on March, 17th, 2012, where our son picked us up to bring us us home.

Samstag, März 24, 2012

Cape Tribulation 13.03.2012


Die Regenwolken ziehen auf
Der Regen geht nieder


Die Wolken ziehen ab

Nach 30 Minuten ist alles wieder gut.

Wir frühstücken auf dem Balkon, es geht ein ordentlicher Tropenregen nieder. Dann erhellt sich der Horizont und wir beschließen, doch heute (13.03.2012) gen Norden zum Cape Tribulation zu fahren. Vorsichtshalber packen wir uns auch eine Garnitur trockene Wäsche und Handtücher ein, man weiß ja nie.
Die Küstenstraße bis Port Douglas kennen wir schon und die Lookouts unterwegs bringen nichts neues, es ist immer noch stark bewölkt, Temperaturen liegen um die 25°C, gar nicht so unangenehm. Nördlich von Mossman gibt es nur noch kleine Orte, alles landwirtschaftlich geprägt: Zuckerrohr, Tropenfrüchte, Pferde, Rinder.
Das Naturschutzgebiet beginnt jenseits des Daintree River, den wir mit einer Fähre überqueren. Die letzten regenreichen Tage haben Flüsse und Creeks ordentlich gefüllt, aber die Queensländer sind bisher völlig unbesorgt. "Im letzten Jahr um diese Zeit hätten Sie hier nicht fahren können, war alles überflutet und gesperrt. Das hier ist normal und harmlos."
Die Straße ist bis Cape Tribulation asphaltiert, danach gibt es nur noch "dirt road", ausschließlich mit 4WD-Ausrüstung zu befahren. Auch einige Nebenstraßen bis zum Cape sind nicht asphaltiert und es ist nicht ratsam, mit einem üblichen PKW unter diesen Wetterbedingungen darüber zu fahren. An einigen Stellen läuft aus dem Hang Wasser auf und über den Asphalt, wo normalerweise kein Creek zu sehen ist.

Wir überqueren Brücken, die keine Geländer haben. Wir gehen davon aus, dass dies der Tatsache geschuldet ist, dass diese Fahrwege regelmäßig in der Wetseason überflutet werden und Geländer nur als Hindernis und Sammelstelle für mit geschwemmte Äste etc. den Rückstau verschlimmern bzw. die Brücke destabilisieren würden.
Reißender Fluß in der "Wet Season"
Erste Anlaufstelle ist das Discovery Center mit dem Jindbala Boardwalk. Dieser Rundweg ermöglicht den tropischen "nassen" Regenwald in 3 Ebenen zu betrachten. Es gibt Wege am Grund, Stege in dem mittleren Bereich und einen Turm, der bis in die oberen Regionen jenseits 30 m Höhe blicken lässt.


Creek im Discovery Centre


Dazu gibt es gute Erklärungen in einer Broschüren und - wenn gewünscht - einen Audioguide sowie Infotafeln an vielen Stellen. Der Daintree Rainforest gehört mit seinen ungefähr 4.000 mm Niederschlag pro Jahr (das 3-4-fache unserer üblichen Niederschlagsmengen) zu den feuchten tropischen Regenwäldern und ist der älteste der Erde. Die Vielfalt sowohl an Pflanzen und Bäumen als auch an Tieren (Vögel, Kriechtiere, Schmetterlinge, Insekten, etc.) ist enorm groß.
Mit einem Audioguide, Regenponcho bzw. Regenschirm bewaffnet machen wir uns auf diesen Rundgang. Es regnet nur wenig bis wir den Turm erreichen. Dann geht ein ordentlicher Tropenregen nieder, der nicht enden will. Bei dem vielen Regen sind die Tiere auch nicht zu sehen, so retten wir uns ins Trockene, trinken einen Kaffee, immer noch gießt es wie aus Kübeln.
Tropenregen im Daintree Rainforest




















Blick auf das Blätterdach des Rainforests
Also beschließen wir weiter zu fahren. Der Weg zu einer Hütte ist versperrt, auf der Straße liegt ein umgestürzter Baum. Die Hauptstraße ist frei, jedoch an vielen Stellen rinnt das Wasser daüber. Wir überfahren einige Creeks, die sehr gut gefüllt sind, die Brücken aber noch nicht überfluten. Im Daintree National Park gibt es einige Ubernachtungsmöglichkeiten, Lodges, Campingplätze, Hotels, die Tourismusbranche ist gut vertreten. Man gibt sich Mühe, dieses Naturschutzgebiet zu erhalten und trotzdem Touristen Zugang zu geben, auch um für den Erhalt zu werben.
Unsere Tochter hatte uns Aufträge erteilt: Daintree Tee kaufen und bei der Daintree Ice Company Eis essen. Zuerst passieren wir die Icecream Company, aber die muss noch warten. Erst wollen wir den Tee "finden". 
Daintree Tea "Verkaufsstelle"

Tee-Angebot
Die Teefelder folgen ein paar Kilometer weiter inklusive der auf der Homepage vorhandenen Hütte ("shed"). Dort gibt es ein paar Informationen über den Teeanbau und die Verarbeitung - und eine Truhe mit Tee, lose verpackt oder als Teebeutel, käuflich erwerbbar." Bitte zahlen Sie hier!" Tochterauftrag 1 erledigt.





Kasuari Vater mit Kind


















Unterwegs begegnen wir plötzlich einen Kasuari (Vater) mit seinem Jungen. Wir hätten nicht geglaubt, diesen Laufvogel in freier Wildbahn zu finden. Bei den Kasuaris legt das Weibchen zwar die Eier, aber das Ausbrüten so wie die Aufzucht der Jungen ist Papas Sache. Deshalb sind wir so sicher, dass dies ein Vater mit seinem Kind ist.








Cape Tribulation Beach
Nach wie vor regnet es. Wir passieren Cape Tribulation. Dort gibt es einen Boardwalk durch die Mangroven zum Strand aber der macht im Regen nicht viel Freude. Also fahren wir bis ans Ende der Asphaltstraße, wo ein weiterer Zugang zum Strand, Parkplätze und Picknick-Möglichkeiten vorhanden sind. Da der Regen Pause macht, wagen wir das Spaziergängchen zum Strand. Auch hier gibt es die Quallen-Warnung und dazu die schon früher erwähnte Essigflasche. Gekrönt wird dies durch den Hinweis auf die mögliche Anwesenheit von Salzwasserkrokodilen. Dabei sieht der Strand so schön aus!
Park der Daintree Ice Company






Auf dem Rückweg genehmigen wir uns das vorhin erwähnte Eis, hergestellt aus vor Ort wachsenden tropischen Früchten. 



Köstlich: Tochterauftrag 2 mit Vergnügen erfüllt. 















Mit der Fähre geht es über den Daintree River - diesmal eine Solofahrt - zurück zum Appartement.
Lookout auf die Bucht vor Cairns
Der Regen hat heute wenige Pausen eingelegt und wir sehen auf der uns bekannten Strecke zwischen Port Douglas und Trinity Beach kleine Wasserfälle aus den Hügeln sich über den Highway ergießen, die vor ein paar Tagen oder am Morgen noch nicht vorhanden waren.







Da bis zum Abendessen noch etwas Zeit ist, fahren wir durch bis Cairns, um dort im Central Shopping Center bei Gloria Jeans Coffee noch einen Thermobecher zu erstehen - auch ein Auftrag. Als wir ankommen ist es gerade 18.00 Uhr vorbei, das Center schließt. In den letzten Läden wird nur noch zusammengeräumt. Der nächste Shop ist auf der Esplanade, wo wir vor der Tür einen Parkplatz ergattern. Die Thermotasse ist gesichert. Nebenan gibt es eine Pizzeria und wir beschließen, hier zu Abend zu essen; die erste Pizza nach fast 7 Wochen.
Ein schöner nasser Tag endet mit Blogschreiben.

Mittwoch, März 21, 2012

Cristall Cascades - Lake Morris - Night Zoo Cairns


Für den Abend ab 19.00 Uhr haben wir den Night Zoo Cairns gebucht. Das Wetter ist mittelprächtig trocken.
Crystall Cascades Swimhole
Wir entscheiden uns tagsüber, die Cristall Cascades in der Nähe von Redlynch zu besuchen. Dabei handelt es sich um einen Creek, der über mehrere hundert Meter über Felsen zu Tal läuft, zwischendrin größere Wasserlöcher zum Baden bildet und sehr schön anzusehen ist, vor allem, weil jetzt viel Wasser abläuft.

Außerdem gibt es hier den sogenannten Sting-Tree, eine Baumart, die man nicht berühren sollte bzw. nach Kontakt unbedingt gleich ein Krankenhaus aufsuchen soll. Die kleinen Härchen auf den Blättern bohren sich in die Haut, wo sie stecken bleiben und ihr Gift absondern. Das ist sofort sehr schmerzhaft und führt u.U. zu heftigen allergischen Reaktionen. Es gibt keine Möglichkeit der Selbstbehandlung.
Nach gut des halben absolvierten Wanderwegs hört es auf langsam zu regnen. Wir stellen uns unter unseren kleinen Schirm an eine Felsüberhang und wollen sein Ende abwarten. Das lässt sich aber leider nicht absehen, also treten wir den Rückzug zum Auto an, das wir nicht mehr ganz trocken erreichen. Den schönsten Teil der Cascades haben wir aber gesehen.
Blick auf Cairns vom Lookout (Straße zum Lake Morris)
Das nächste Ziel ist der Lake Morris, ein künstlich angelegter See als Naturschutzgebiet für Fische (Angeln ist hier strikt verboten). Er dient außerdem als Frischwasserreservoir für Cairns und Umgebung. Die Fahrt über die schmale, teils sehr reparaturbedürftige Straße ist schon spannend. Wir warten darauf, dass es nicht weiter geht, kommen aber doch bis zum See. Kiosk und Restaurant sind geschlossen, den Kaffee müssen wir wohl zuhause trinken. Leider hat sich der Himmel so zugezogen, dass man von der Landschaft nicht viel sieht und wir den Rückzug antreten.
Pünktlich zum Night Zoo finden wir uns am Eingang des Cairns Zoo Restaurant ein. Ein Kakadu empfängt uns mit vielen Dienern. Die meisten Besucher gehören zu Reisegruppen: Asiaten und Amerikaner. Zuerst gibt es Barbecue-Dinner mit Ziehharmonika-Digeridoo-Musik, danach den nächtlichen Rundgang durch den Zoo mit Schirm und Taschenlampe. 
Wir sehen aktive Koalas, was eigentlich ein Anachronismus ist. 
Natürlich kann man - gegen eine Sondergebühr, die für das Futter der Koalas verwendet wird - ein Erinnerungsfoto mit "Teddy" auf dem Arm mitnehmen.
Dann geht's zu Schlangen und Reptilien, einige der giftigsten Schlangen der Erde wohnen auch in Australien, sind oft eher klein, unscheinbar und schüchtern. Die einfache Erklärung des Pflegers dazu: "Wenn man keinen großen Kopf und kein kräftiges Gebiss hat, braucht man ein sehr starkes Gift, um seine Beute zu erlegen."
Es folgen interessante Informationen über nur in Australien lebende Tiere und solche, die eigentlich nicht hier heimisch sind, aber über irgendwelche Wege einwanderten und zum Problem werden können. 
Als Beispiel präsentiert man uns eine Aga-Kröte. Diese wurde in den 1930er Jahren von Amerika nach Australien angesiedelt, um in den Zuckerrohrfeldern die Insektenschädlinge zu vertilgen. In Australien hat sie keinen natürlichen Feind, deshalb hat sie sich sehr schnell verbreitet. Außerdem frisst sie mittlerweile nicht nur Insekten sondern auch Schlangen und andere Tiere bzw. wird von den wenig wählerischen Krokodilen gefressen, die damit ihre Henkersmahlzeit zu sich nehmen. Diese Kröte hat einen giftigen Rückenpanzer. Mittlerweile werden große Anstrengungen unternommen, die Population zumindest zu verringern um den Schaden am ökologischen Gleichgewicht zu mindern. Es hat sich wieder einmal bestätigt, dass die noch so wohlmeinenden Eingriffe in die Natur oft viel größere Veränderungen und Probleme verursachen, als man sich je ausgemalt hat.
Die Kasuaris (großer Laufvogel) haben sich nicht vorgestellt, ebenso war kein Wombat aus seinem Versteck hervorzulocken, schade. Dafür können wir den Krokodilen zuschauen, wie sie das eine oder andere Stückchen Fleisch ergattern.
Süßwasserkrokodile
Die Salzwasserkrokodile leben einzeln oder als Paar, nie in größeren Gruppen und sind deutlich größer als die Süßwasserkrokodile.
 Sie können sich bis zur Hälfte ihrer Körperlänge hochrecken und sind deshalb sehr gefährlich, da man sich in dieser Beweglichkeit, Schnelligkeit und Reichweite sehr schnell verschätzt. Es war beeindruckend und Respekt einflößend, diese riesigen Tiere in Aktion zu sehen.
Die Süßwasserkrokodile leben auch in größeren Gruppen zusammen. Das ist der Tatsache geschuldet, dass in der Trockenperiode die Frischwasserreservoirs immer kleiner werden und man deshalb zusammen rücken muss. Sie sind insgesamt kleiner, aber deshalb nicht ungefährlicher.
Danach können wir im Känguru-Gehege diese füttern und streicheln. Die Hüpfer haben sicherlich schon alle auf uns gewartet, sie sind ausgesprochen zutraulich. Aber nicht nur die Tiere bekommen was zu fressen, auch die Menschen dürfen sich an Tee aus einem Eukalyptuszweig aufgebrüht und Buschbrot mit Ahornsirup laben. Die Entzückensausrufe in allen Tonlagen und mit sämtlichen bekannten Koseworten klingen mir jetzt noch im Ohr.
Der Rundgang endet auf der Terrasse hinter dem Restaurant, wo wir zu Musik und Ringelrein aufgefordert werden. In allen Sprachen der anwesenden Gäste wird zugeprostet mit Wein, Sekt oder Bier. Pünktlich um 22.00 Uhr stehen die Reisebusse der Gruppen vor dem Eingang. Wir verlassen gemeinsam den Zoo; größte Angst der Pfleger ist, dass sich einer in der Nacht im Zoo verläuft …

Montag, März 19, 2012

Autotausch - Trinity Beach - Kaffeeplantagen

Am nächsten Morgen nahte der erste traurige Anlass. Wir mussten den Campervan wieder zurück geben. Da wir oder besser Margret am Abend schon vieles zusammengepackt hatte war unsere vornehme Aufgabe nur noch die Bude besenrein zu machen und vor allem die Tanks zu leeren sonst kostet es richtig Aufpreis. Als nächste Hürde galt es das Problem zu lösen, den Campervan im Stadtbüro zurückzugeben und den Mietwagen am Flughafenbüro abzuholen. Das alles mit dem Gepäcktransfer. Die einfachste Methode wäre natürlich, mit dem Wohnmobil zum Flughafen zu fahren, dort den Mietwagen zu übernehmen, das Gepäck umzuladen und dann mit beiden Autos zur Rückgabe des Campervans im Stadtbüro zu fahren. Wer einmal an einem Flughafen einen Mietwagen zurück gegeben hat weiß, dass es meist reservierte Parkplätze in Parkhäusern sind. Vereinzelt gibt es aber auch Parkplätze draußen ohne Höhenbeschränkung bei der Einfahrt. Man kann ja auch mal Glück haben. Wir fanden den Parkplatz für die Mietwagen auf einem unbeschränkten Parkplatz direkt gegenüber der Ankunftshalle. Es sah ja schon ein wenig komisch aus, wenn inmitten der Mietwagen ein großes Wohnmobil auf zwei Parkplätzen stand, aber es hat reibungslos funktioniert. Bei der Rückgabe des Campervans haben wir uns noch zur Info die gefahrenen Kilometer seit der Übernahme in Sydney sagen lassen. Es waren 3.860 km.
Mit dem neuen Mietwagen sind wir die 17 km wieder nördlich nach Trinity Beach zur Übernahme des Apartments für die nächsten 5 Tage gefahren. Die Anlage Blue Lagoon Resort ist relativ neu und ist höchstens 3 Jahre alt. Verteilt auf mehrere Häuser sind hier die Apartments untergebracht. Als wir um 17.00 Uhr zur Rezeption kamen, fanden wir einen Zettel mit einer Telefonnummer in der Tür. Es war Samstag und die Rezeption war schon um 16.00 Uhr geschlossen worden. Auf Anruf teilte man uns den Zahlencode für den Tresor neben der Eingangstür mit, in dem unsere Zimmerinformationen mit dem Schlüssel lagen.

Das Apartment befand sich im 2. Stock ohne Lift, dafür wurden wir jedoch mit einem großzügigen Apartment mit Balkon, der absolut notwendigen Klimaanlage und einer vollständig ausgestatteten Küche entschädigt. Da am Samstag nach 17.00 Uhr der Coles Einkaufsmarkt im Nachbarort schon geschlossen hatte, blieb uns nur noch der Weg zum danebenliegenden Bottleshop um eine Flasche Wein zu kaufen. Für den Abend war Essen in dem Resort angeschlossenen Restaurant „Lime Tree“ angesagt. Leider oder Gott sei Dank hatten wir nicht reserviert. So kamen wir zu einem abendlichen Spaziergang entlang des 200m entfernten Strandes. Hierüber muss ich mich ja nicht mehr auslassen, ich hoffe, dass sich jeder Leser an Stingernetze usw. erinnern kann.
Stingnetz am Strand von trinity Beach

BBQ am Strand von Trinity Beach

Das Warten hatte sich absolut gelohnt. Dieses Restaurant, wie auch das gesamte Resort, ist absolut zu empfehlen. Sehr angenehm fanden wir die Vorspeisen zum Teilen für 2 Personen, die von vorne herein so auf der Karte ausgewiesen waren. Auch die Hauptspeisen waren sehr ideenreich ausgestaltet.

Am Sonntag haben wir die erste Tour ins Hinterland zu den Atherton Tablelands, den Kaffeeplantagen und dem Lake Tinaroo unternommen. 

Kaffeebüsche
Kaffeebeeren
Wie man uns an der Touristinfo gesagt hatte, fanden wir auf dem Weg nach Marreba zuerst eine kleine Kaffeeplantage, dann ein paar Kilometer weiter eine größere (alles Familienbetriebe) und schließlich in Mareeba selbst die „Coffeeworks“ als Informations- und Ausstellungszentrum. Mario Sorbello mit italienischen Wurzeln erklärte uns auf seiner Tichum Creek Coffee Farm ganz persönlich den Kaffeeanbau bis hin zur Röstung. Warum unsere Espressobohnen zu Hause manchmal „schwitzen“ und dass wir am besten den Kaffee im Kühlschrank lagern sollten. Wenn Kaffeebohnen schwitzen, dann ist das ausgetretenes Öl, was auf der anderen Seite wiederum für eine gute Crema sorgt. Leider konnten wir wegen der Gewichtsbeschränkung auf dem Heimflug keinen Kaffee von ihm mitnehmen.
In der nächst größeren Jaques Coffee Plantation haben wir einen Espresso, aufgefüllt mit Kakao und einem kleinen Sahnehäubchen getrunken. Einfach empfehlenswert. 
Da der Eigentümer auch zusätzlich Rundflüge mit seinen Ultraleichtflugzeugen anbot, machte das Hinweisschild „Give Way to Aeroplans“ auf der Zufahrtsstraße auch Sinn. Ein weiteres Highlight auf der Zufahrtstraße waren die vielen bis zu 1,2 m hohen Termitenbauten.

 















 


















In Mareeba selbst fanden wir „The Coffee Works“, eine private Sammlung von allen Geräten rund um den Kaffee von Röstmaschinen über Kaffeemühen bis hin zu Kaffeemaschinen. Eine äußerst interessante Ausstellung, die uns in die Geschichte des Kaffees einführte. 


Kaffee-Probierbatterie




Glanzpunkte waren auch die vielen Probierstationen von verschiedenen Kaffeesorten, von aromatisierten Kaffees und Schokoladen. Vieles war sehr touristisch aufgemacht, aber die Sammlung sucht sicherlich ihresgleichen.
 

Mangobaum

Mangoplantage in den Atherton Tablelands

Erdnußfeld
Auf dem weiteren Weg zum Lake Tinaroo fanden wir Erdnussfelder. 
Wir hatten uns immer schon gewundert, was denn zwischen den Zuckerrohrfeldern für niedrige Bepflanzungen waren. Ursprünglich dachten wir, dass dies so eine Art Zwischenfrucht sei, aber jetzt sahen wir genau: es waren Erdnüsse. Man lernt eben nie aus.
 










Der Lake Tinaroo ist 550 km2 groß und dient sowohl zur Stromgewinnung als auch als Trinkwasserspeicher. Wir sind am Damm entlang um das Nordufer des Sees herum auf einer kleinen Straße gefahren. Der Danbulla Forest Drive machte seinem Namen alle Ehre. 


Fichte

Pompoms


















Als Entschädigung kamen wir am „Cathedral Fig Tree“ vorbei. Dies ist eine 500 Jahre alte Würgefeige, etwa 50 m hoch aber in der Fläche weitaus größer. Die Bilder sprechen für sich und „Kathedrale“ ist der richtige Ausdruck hierfür.
Cathedral "Stamm"








Blick von unten zur Krone




 










Aufsitzerfarne



















Auf einer äußerst kurvigen Straße ging es wieder abwärts von etwa 1.000m Höhe an den Strand nach Trinity Beach.
Atherton Tablelands